Leipzig/Berlin, 21. Dez. 2017
Erster reiner eSport-Verein als gemeinnützig anerkannt – Bundesverband ESBD gratuliert Leipzig eSport e.V. zur Vorreiterrolle und mahnt Anerkennung auch als Sport an
Mit Wirkung zum 01. Januar 2018 wurde dem Verein „Leipzig eSports“ die Gemeinnützigkeit zuerkannt. Leipzig eSports ist ein reiner eSport-Verein mit ca. 120 Mitgliedern und bietet in seinem Vereinsheim regelmäßiges Training in verschiedenen eSport-Titeln an. Mit dem steuerrechtlichen Instrument der Gemeinnützigkeit wird einerseits das breite und positive gesellschaftliche Wirken von Vereinen durch den Gesetzgeber anerkannt und auf der anderen Seite die Tätigkeit in solchen Vereinen erheblich erleichtert und privilegiert. Leipzig eSports e.V. konnte sich durch seine vorbildliche Jugendarbeit mithilfe von eSport die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch „Förderung der Jugendhilfe“ sichern.
Damit kann der Verein in Zukunft Spenden annehmen, seine Mitglieder können die Ehrenamtspauschale nutzen und die Vereinsführung profitiert insbesondere zur vereinfachten Berichtspflicht gegenüber den Ämtern. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit ermöglicht mehr Konzentration auf Angebote des Vereinslebens und fördert insbesondere den sozialen Zusammenhalt, der im eSport seine Wurzeln hat.
Neben den offensichtlichen Vorteilen hat die Gemeinnützigkeit für den Leipziger Verein einen hohen ideellen Wert, betont der Vereinsvorsitzende Patrick Dreißig: „Es ist einfach schön zu sehen, dass der eSport in Deutschland damit als Teil der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen begriffen wird. Dieser Teil ist nicht nur da und geduldet, sondern er wird auch als förderungswürdig angesehen. Wir hoffen, dass wir damit nicht nur ein Zeichen setzen können, sondern wollen aus unseren neuen Möglichkeiten ab 2018 das Maximale herausholen – gerade auch für die jüngere Zielgruppe.“
Hans Jagnow, Präsident des ESBD, gratuliert zum Erfolg: „Die ausdauernde Arbeit von Leipzig eSports hat sich bezahlt gemacht. Mit der finanzamtlichen Entscheidung in Leipzig wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der eSport auf lokaler Ebene in den kommenden Jahren stärken wird. Als Bundesverband erhoffen wir uns, dass die Vorboten der flächendeckenden Anerkennung zu einem deutlichen Anstieg von regionalen eSport-Vereinen und Sportvereinen mit eSport-Abteilungen in ganz Deutschland führen wird. Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit ist dafür die entscheidende Voraussetzung. Der nächste Schritt muss sein, dass auch der sportorganisatorische Anteil von eSport-Vereinen zukünftig als Grundlage für die Gemeinnützigkeit einschlägig wird.“ Als verantwortliches Präsidiumsmitglied für Breitensportentwicklung ergänzt Martin Müller: „Auch für die schon bestehenden eSport-Vereine ist das ein wichtiges Signal. Die ehrenamtliche Arbeit auf sozialer Ebene wird damit gebührend honoriert. Die Entscheidung der Anerkennung der Gemeinnützigkeit stärkt die regionalen Wurzeln des eSports im ganzen Bundesgebiet.“.
Leipzig eSports e.V. ist ein regionaler eSport-Verein, der seit 2016 besteht und StarCraft, League Of Legends sowie Counter-Strike, aber auch jüngere Titel wie Heroes Of The Storm, Rainbow Six: Siege oder Overwatch sowie weitere Spiele in einem Leipziger Vereinsheim anbietet.
Der ESBD wurde im November 2017 als bundesweiter Verband des organisierten eSports gegründet und setzt sich als Fachsportverband für die Anerkennung von eSport als Sportart und in der Gemeinnützigkeit ein.